Der Mindestlohn soll in Deutschland zum 1. Oktober 2022 auf zwölf Euro angehoben werden. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil (SPD) hervor. In Arbeitgeberkreisen stoßen die Pläne auf heftigen Widerstand.
Mit der Anhebung will die SPD ein zentrales Wahlkampfversprechen einlösen. Laut dem Entwurf sollen voraussichtlich 6,2 Millionen Arbeitnehmer:innen vom höheren Mindestlohn profitieren. Auf Arbeitgeber kämen laut Heil im letzten Quartal 2022 höhere Lohnkosten von rund 1,63 Milliarden Euro zu.
Die Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA) kritisierte die Pläne als einen Angriff auf die Tarifautonomie und eine "schallende Ohrfeige für Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände". Bereits Ende Dezember hatte der BDA angekündigt, gegen einen Mindestlohn von zwölf Euro Klage erheben zu wollen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte hingegen eine Anhebung auf zwölf Euro gefordert, da Mindestlöhne in der Regel dort gezahlt würden, wo Tarifverträge fehlten.
Derzeit liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 9,82 Euro und soll zum 1. Juli planmäßig auf 10,45 steigen. Eine weitere Anhebung auf zwölf Euro entspräche einer Steigerung um 15 Prozent.