Gewerbesteuer: Hebesätze deutscher Städte und Gemeinden 2022

Die DIHK hat die Hebesätze deutscher Städte und Gemeinden 2022 ermittelt und zusammengetragen.

Hintergrund: In ihrer Realsteuer-Hebesatzumfrage ermittelt die DIHK regelmäßig, wie hoch die Gewerbesteuerhebesätze deutscher Kommunen mit über 20.000 Einwohnern ausfallen. Für 2022 wurden die Daten aus 701 Städten und Gemeinden zusammengetragen.

Hierzu führt die DIHK weiter aus:

  • Die Gewerbesteuer-Hebesätze lagen 2022 im Bundesdurchschnitt gegenüber 2021 unverändert bei 435 Prozent. 7,5 Prozent der Gemeinden – vor allem kleinere Kommunen – erhöhten ihren Gewerbesteuerhebesatz – etwas mehr als in den Vorjahren. Den größten Anstieg gab es 2022 in Gelnhausen mit einem Plus von 95 Punkten.
  • Nachdem 2021 nur 4 Gemeinden ihren Gewerbesteuerhebesatz gesenkt hatten, waren es Jahr 2022 immerhin 13 Kommunen, darunter besonders deutlich Marburg mit minus 43 Punkten. Dabei sind die regionalen Unterschiede weiterhin hoch, der Schwerpunkt der Hochsteuerkommunen liegt unverändert im Westen.
  • Die Hebesätze der unter anderem für Unternehmen relevanten Grundsteuer B kletterten 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 5 Prozentpunkte auf 549 Prozent. Insgesamt 103 Kommunen erhöhten die Hebesätze der Grundsteuer B – mit einer sehr großen Spannbreite: Das Plus reichte von 20 Prozentpunkten bis hin zum Spitzenwert von 250 Prozentpunkten in Rodgau. Dagegen nimmt die Zahl der Gemeinden, die ihren Hebesatz der Grundsteuer B senken, immer weiter ab: 2022 drehten nur noch 4 Kommunen ihre Sätze zurück, im Jahr 2021 hatten dies noch 6 getan, im Jahr 2020 noch 21.
  • Unter den Flächenländern wiesen 2022 nur Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unveränderte Hebesätze der Grundsteuer B auf. Besonders stark legten die Sätze in Rheinland-Pfalz, Hessen, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen zu. NRW bleibt mit einem durchschnittlichen gewogenen Hebesatz von 603 Prozent auch einsamer Spitzenreiter unter den Flächenländern.