Die wichtigsten Änderungen ab Juli 2023

Der Juli 2023 bringt wieder einige Änderungen und Neuigkeiten. Unter anderem dürfen sich Rentner über eine Rentenerhöhung freuen, das Porto für DHL-Pakete wird erhöht und endlich wird das E-Rezept in ganz Deutschland eingeführt. Alle Änderungen hier im Überblick.

Rentenerhöhung, Erhöhung der Beiträge für die Pflegeversicherung – ab Juli gibt es Veränderungen, dich sich finanziell sowohl negativ als auch positiv auswirken. Was neu ist und wie sich die Änderungen auswirken, erfahren Sie in dieser Übersicht.

 

Änderung ab Juli 2023: Rentenerhöhung

Ab Juli dürfen sich über 21 Millionen Deutsche über etwas mehr Geld freuen: Die Renten steigen um bis zu 5,86 Prozent in Ostdeutschland und 4,39 Prozent im Westen.

Bisher gab es unterschiedliche Rentenwerte für Ost und West. Diese wurden seit dem 1. Juli 2018 abgebaut. Ab dem 1. Juli 2024 sollte es einen einheitlichen Rentenwert geben, dieses Ziel wird aber jetzt bereits in diesem Jahr erreicht.

Was bringt die Erhöhung? Rentner aus den alten Bundesländern, die zum Beispiel bisher 1.000 Euro Rente erhalten haben, bekommen ab Juli 1.043,90 Euro. Rentner aus den neuen Bundesländern mit 1.000 Euro Rente bekommen eine Erhöhung auf 1058,60 Euro.

 

Neu ab Juli 2023: Höhere Beiträge zur Pflegeversicherung

Der Bundestag hat eine neue Pflegereform beschlossen, die ab Juli 2023 umgesetzt wird. Sie bringt viele Veränderungen und Verbesserungen für Pflegebedürftige in Heimen und ambulanter Pflege. Doch um diese zu gewährleisten, müssen Steuerzahler höhere Beiträge zur Pflegeversicherung leisten. Um 0,35 Prozentpunkte wird der Beitragssatz ab Juli 2023 angehoben und so in Summe über 6 Milliarden in die Pflegeversicherung spülen.

Mehr Informationen zur Steuerreform erhalten Sie hier: Bundestag beschließt umstrittene Reform – so stark bittet Lauterbachs neuer Pflege-Plan Sie jetzt zur Kasse.

 

Änderungen beim Bürgergeld ab Juli 2023: Einkommensfreigrenze wird erhöht

Eine Änderung beim Bürgergeld betrifft ab Juli 2023 die Freibeträge für Erwerbstätige. Sie wird erhöht, sodass bei einem Einkommen zwischen 520 und 1000 Euro 30 Prozent davon behalten werden. In der Praxis sind das bis zu 48 Euro mehr im Geldbeutel als bisher.

Junge Arbeitnehmer dürfen das Einkommen aus Schüler- und Studentenjobs, einer  Ausbildung, dem Bundesfreiwilligendienst oder einem Freiwilligen Sozialen Jahr bis zur Minijob-Grenze von aktuell 520 Euro behalten. Das Einkommen aus Schülerjobs in den Ferien bleibt unberücksichtigt.

 

Ändert sich ab Juli: E-Rezept wird endlich flächendeckend eingeführt

Schon häufiger wurde der Startschuss für das E-Rezept ausgerufen. Ab Juli 2023 wird die Änderung nun endlich umgesetzt: Das Papierrezept soll weitestgehend abgelöst werden durch das E-Rezept.

Laut Karl Lauterbach funktioniert die Neuerung in den meisten Fällen: „Zum 1. Juli 2023 können Patienten das erste Mal das E-Rezept in den Apotheken ganz einfach mit ihrer Versichertenkarte abrufen. Bis Ende Juli werden voraussichtlich schon 80 Prozent der Apotheken in Deutschland an das System angeschlossen sein.“

Das bedeutet, wenn Sie ihre Versicherungskarte ins Lesegerät in der Apotheke stecken, ist das Rezept in der Datenbank schon hinterlegt. Für die Übermittlung haben Sie die Wahl zwischen dem Handy, einer E-Rezept-App oder einem digitalen Versand an die Apotheke. Damit sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums unter anderem Abläufe in der Arztpraxis und der Apotheke vereinfacht werden.

Jede Patientin und jeder Patient kann allerdings entscheiden, ob er nicht doch das Papierrezept weiterhin nutzen möchte – dieses wird nach aktuellem Stand nicht abgeschafft.

 

Ab Juli 2023 sorgt ein neues Gesetz für eine Steigerung der Gasspeicherumlage

Aufgrund eines neuen Gesetzes wird die Gasspeicherumlage ab Juli 2023 deutlich steigen. Aktuell liegt sie bei 59 Cent pro Megawattstunde. Ab 1. Juli soll sie auf 1,45 Euro pro Megawattstunde erhöht werden. Dies hat zur Folge, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von circa 20 Megawatt ungefähr 30 Euro im Jahr mehr zahlen muss.

Die Gasspeicherumlage wurde im vergangenen Jahr während der Energiekrise eingeführt. Die vom Bund festgelegten Füllstandsvorgaben konnten durch Sonderausschreibungen erfüllt werden, die jedoch zusätzliche Kosten verursacht haben. Eine neue Gasspeicherumlage wird Anfang 2024 festgelegt.

 

Ab Juli läuft der vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld aus

Neu ab dem nächsten Monat ist, dass der vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld zu Zeiten der Coronapandemie und Energiekrise zum 1. Juli ausläuft. Ab dann gilt für Unternehmen wieder: Bei mindestens einem Drittel (bisher: 10 Prozent) ihrer Beschäftigten muss im Monat jeweils ein Entgeltausfall von mehr als 10 Prozent vorliegen.

 

Whistleblower-Gesetz ab Anfang Juli

Ab Juli 2023 startet für Menschen das Whistleblower-Gesetz, die Missstände in Behörden und Unternehmen aufdecken. Sie sollen mit dieser Änderung vor Entlassung und Schikanen bewahrt werden. Außerdem müssen in Behörden und Unternehmen Anlaufstellen geschaffen werden, die Meldungen zu Betrügereien, Korruption oder zu Verstößen gegen Tierschutz- oder Umweltschutzregeln entgegennehmen.

 

Neues Porto für DHL Pakete ab Juli 2023

Die Krisen und Teuerungen machen auch vor DHL nicht halt: Manche DHL-Kunden müssen vom 1. Juli an höhere Preise bezahlen. Das Porto für das 10-Kilo-Paket steigt von 9,49 auf 10,49 Euro. Auch Dienstleistungen wie Nachnahme oder Sperrgut werden teurer.