Änderungen im April 2024: Renten, Elterngeld und Cannabis
Im April 2024 stehen Änderungen an, von denen Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Es gibt Neuerungen bei Elterngeld, Rente, Blitzermarathon und mehr.
Kein neuer Monat ohne Neuerungen.
Der April 2024 bringt viele kleinere und größere Änderungen und Neuregelungen – mit Folgen für viele Menschen in Deutschland.
Es geht dabei unter anderem um höhere Mehrwertsteuer, Rente, Elterngeld, Kundenrechte bei Amazon und neue Optionen an der Tankstelle.
Außerdem geht es im April notorischen Rasern an den Kragen.
Im Folgenden gibt es einen Überblick über das, was neu und wichtig ist.
Änderungen im April 2024: Feiertage und andere besondere Tage
Fangen wir mit Änderungen an, die streng genommen keine sind.
Der April beginnt wie immer mit einem besonderen Tag: Scherzkekse veräppeln am 1. April ihre Mitmenschen – „April, April“.
Diesmal ist der erste Tag des Monats noch aus einem anderen Grund besonders, denn er ist ein Feiertag, nämlich Ostermontag.
Und wie immer stellt sich für Millionen Brötchen-Fans die Frage: Wie öffnen die Bäcker über Ostern?
Ein weiterer gesetzlicher Feiertag ist den Deutschen in diesem Monat zwar nicht vergönnt, wohl aber ein „Feier-Abend“.
Am 30. April wird in den freien 1. Mai getanzt.
Änderungen im April 2024: Blitzermarathon macht Jagd auf Raser
Verkehrsteilnehmer müssen im Rahmen der europäischen Speedweek vom 15. bis 21. April 2024 (Montag bis Sonntag) mit mehr Geschwindigkeitskontrollen und Radarfallen rechnen.
Darin eingebettet ist der Blitzermarathon am Freitag, 19. April.
Für Autofahrer heißt das: Fuß vom Gas, Auge aufs Tacho. Ansonsten sind Geld und womöglich auch noch Lappen weg.
Änderungen im April 2024: Wieder volle Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme
Seit Oktober 2022 galt wegen der hohen Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges ein verringerter Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Gas und Fernwärme.
Diese Entlastungsmaßnahme für Verbraucher läuft zum 31. März aus. Ab dem 1. April 2024 ist wieder die normale Mehrwertsteuer von 19 Prozent fällig.
Änderungen im April 2024: Neue Einkommensgrenze für das Elterngeld
Wer sehr gut verdient, braucht nicht auch noch Elterngeld.
Eine Einkommensgrenze gibt es schon lange, ab dem 1. April wird sie gesenkt.
Eltern, die nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleiben, haben bis zu einem versteuernden Jahreseinkommen von 200.000 Euro einen Anspruch auf Elterngeld.
Wer mehr verdient, bekommt nichts. Vorher lag die Grenze bei 300.000 Euro.
Die Reform des Elterngeldes bringt noch eine weitere Änderung bei der gemeinsamen Elternzeit.
Änderungen im April 2024: Wer zum 1. April in Rente gehen kann
Zum 1. April 2024 ist der Renteneintritt für unterschiedliche Geburtenjahrgänge möglich – mit und ohne Abschläge.
Regelaltersrente: Geboren in der Zeit vom 2. März 1958 bis einschließlich 1. April 1958 mit Vollendung des 66. Lebensjahres – ohne Abschlag.
Altersrente für langjährig Versicherte (35 Jahre Wartezeit): Geboren vom 2. März 1961 bis einschließlich 1. April 1961 – mit 12,6 Prozent Abschlag.
Altersrente für besonders langjährig Versicherte (45 Jahre Wartezeit): Menschen, die am 1. Januar 1960 geboren sind, können mit Vollendung des 64. Lebensjahres und 2 Kalendermonaten die Altersrente für besonders langjährig Versicherte erstmals am 1. Mai 2024 beanspruchen. Voraussetzung ist, dass die 45 Jahre Wartezeit am 1. Mai nachgewiesen sind.
Hier fällt kein Abschlag an.
Wer am 1. Januar 1960 geboren ist, kann also erst ab dem 1. Mai 2024 in Rente gehen, nach 64 Jahren und 4 Monaten, da am 1. April das Lebensalter für diese Rente erst vollendet wird.
An diesem Tag liegen die Anspruchsvoraussetzungen für diese Rente noch nicht vor.
Altersrente für schwerbehinderte Menschen: Geboren in der Zeit vom 2. Juli 1962 bis einschließlich 1. August 1962 – mit 10,8 Prozent Abschlag.
Die Rente im April wird übrigens am 30. April und damit am letzten Tag des Monats ausgezahlt.
Im März gibt es für die Rentenauszahlung dagegen einen seltenen Termin.
Änderungen im April 2024: Viele neue Fragen in der Führerscheinprüfung
Wer am 1. April oder danach seine theoretische Führerscheinprüfung macht, muss mit neuen Fragen rechnen.
Denn mit dem Start in den April tritt eine Änderung in Kraft, durch die der Fragenkatalog um 61 neue oder überarbeitete Fragen ergänzt wird.
Sowohl der Autoführerschein als auch viele weitere Führerscheinklassen sind betroffen.
Änderungen im April 2024: Neue Kraftstoffe an Tankstellen
Deutschland will klimaneutral werden.
Dabei sollen neue und umweltfreundlichere Diesel-Kraftstoffe helfen.
Im Frühjahr sollen gleich mehrere neue Alternativen an Tankstellen eingeführt werden.
Die ersten beiden, B10 und XTL, könnten schon im April offiziell verfügbar sein.
Bevor Autobesitzer den Tankrüssel anheben, sollten sie sich aber erkundigen, ob ihr Auto die Kraftstoffe überhaupt verträgt.
Änderungen im April 2024: Cannabis wird legalisiert
Zum 1. April wird Cannabis teilweise legalisiert.
Die Pläne sehen vor, dass Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum in der Öffentlichkeit bei sich haben dürfen.
Daheim ist der Besitz von bis zu 50 Gramm sowie bis zu drei weiblichen blühenden Pflanzen pro erwachsener Person erlaubt.
Welche Regeln gelten laut Cannabis-Gesetz für Autofahrer?
Sicher ist: Am Arbeitsplatz zu kiffen ist eine schlechte Idee.
Änderungen im April 2024: Amazon verkürzt Rückgabenfristen
Amazon nimmt Änderungen vor, die für Kunden von Nachteil sind.
Der Handelsgigant verkürzt die Rückgabefrist für bestimmte Produkte von 30 Tagen auf das gesetzliche Mindestmaß von 14 Tagen.
Die Regel greift voll ab dem 25. April.
Betroffen sind unter anderem Kameras, Computer, andere elektronische Geräte sowie Videospiele.
Erst Anfang 2024 hat Amazon sein Prime-Angebot geändert – seither heißt es zahlen oder Werbung schauen.
Änderungen im April 2024: Venedig kostet Eintritt
Einmal Venedig sehen und sterben: Touristen fallen in den warmen Monaten in der weltberühmten Lagunen-Stadt ein und machen ein normales Leben dort nicht möglich.
Künftig bittet Venedig seine Tagesbesucher an ausgewählten Terminen zur Kasse.
Auftakt ist am 25. April. Das Geld aus den Eintrittspreisen soll in den Erhalt von Stadt und Natur fließen.
Änderungen im April 2024: Vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende
Studentinnen und Studenten vieler Hochschulen bekommen zum Beginn des Sommersemesters 2024 ein vergünstigtes Deutschlandticket für 29,40 Euro im Monat und können damit bundesweit Busse und Bahnen nutzen, wenn sie wegen drohender ÖPNV-Streiks wie in Nordrhein-Westfalen denn fahren.
Allerdings machen einige Hochschulen noch nicht oder gar nicht mit – etwa dort, wo das bisherige Semesterticket günstiger ist.
Änderungen im April 2024: Qualifizierungsgeld als Lohnersatz
Betriebe und Beschäftigte sollen wegen des Strukturwandels stärker unterstützt werden.
Ab dem 1. April greift ein Qualifizierungsgeld als Lohnersatz.
Damit können Beschäftigte in betroffenen Branchen freigestellt werden, damit sie eine Weiterbildung absolvieren und gleichzeitig ihre Stelle behalten können.
Änderungen im April 2024: Berufsorientierungspraktikum und Mobilitätszuschuss für Azubis
Wer bei der Berufswahl noch unentschieden ist, kommt ab April möglicherweise für ein gefördertes Berufsorientierungspraktikum infrage.
Dabei übernimmt der Staat bei kurzen, auch überregionalen Praktika Fahrt- und Unterkunftskosten.
Auszubildende, deren Betrieb weit von zu Hause entfernt ist, können ab April einen Mobilitätszuschuss erhalten.
Dabei werden im ersten Ausbildungsjahr zwei Familienheimfahrten im Monat übernommen.
Israelische Staatsangehörige: Bis 26. April ohne Aufenthaltstitel in Deutschland
Im Zuge des durch die Terrororganisation Hamas gestarteten Gaza-Krieges wurde die Israel-Aufenthalts-Übergangsverordnung im Januar 2024 in Kraft gesetzt.
Es erlaubt israelischen Staatsangehörigen, die ab dem 9. Juli 2023 visumsfrei eingereist sind, sich statt der eigentlichen 90 Tage bis zum 26. April 2024 ohne gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland aufzuhalten.
Über eine Verlängerung ist aktuell nichts bekannt. Genauere Informationen für Betroffene finden sich bspw. auf der Onlinepräsenz der Stadt Frankfurt am Main.
Änderung im April 2024: WhatsApp bekommt neue Datenschutzregeln
Die Datenschutzbestimmungen von WhatsApp bekommen eine Änderung im April 2024.
Wer die App nach dem 11. April 2024 nutzen will, muss diesen aktiv zustimmen.
Geändert wird unter anderem das Mindestalter zur Nutzung von bislang 16 auf 13 Jahre.
Wenn dich jemand in einer Gruppe hinzufügen möchte, geht das künftig nicht mehr einfach so – du kannst selbst entscheiden, ob du das möchtest.
Mindestlohn-Erhöhungen in zwei Branchen
Zwei Branchen können sich auf eine Mindestlohnerhöhung freuen.
Für Gesell*innen, die Maler*in oder Lackierer*in gelernt haben, gibt es künftig mind. 15 Euro pro Stunde, für ungelernte Arbeitskräfte in diesem Bereich mind. 13 Euro pro Stunde.
Für Sicherheitskräfte an Flughäfen in Bayern (ausgenommen Flughafen München), Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen steigt der Mindestlohn auf 18,32 Euro, wenn sie die behördliche Prüfung zur Luftsicherheitskontrollkraft bestanden haben.
Alle anderen angestellten Sicherheitskräfte erhalten ab dann 16,95 Euro.
Änderung im April 2024: Gatorade kommt zurück
Wer kennt es noch? Das Getränk Gatorade war 15 Jahre aus deutschen Getränkeregalen verschwunden, feiert im April 2024 jedoch eine Rückkehr.
Insgesamt soll es 4 Sorten des sogenannten funktionellen Sportgetränks geben: „Lemon“, „Orange“, „Cool Blue“ und „Tropical Burst“.
Kurtaxe in Barcelona wird erhöht
Wer in Barcelona bislang Urlaub gemacht hat, musste pro Übernachtung eine Kurtaxe von 2,75 Euro entrichten.
Um die Herausforderungen des globalen Klimawandels besser bewältigen zu können, wird die Kurtaxe ab 1. April auf 3,25 Euro angehoben – der Urlaub in der katalanischen Metropole wird also teurer.
AirBnB ändert AGB und verbietet Vermieter*innen Kameras
AirBnB stärkt die Privatsphäre seiner Nutzer*innen auf Mieter*innenseite.
Das heißt, dass es ab 30. April 2024 per AGB verboten ist, in Gemeinschaftsbereichen wie Fluren und Wohnzimmern Überwachungskameras zu installieren.
In der Realität betroffen sein werden nur wenige Wohnungen, da die Kameras explizit in der Beschreibung erwähnt wurden mussten und das nicht wirklich häufig der Fall war.