200 Euro Hilfeleistung

Studierende können die Energiepauschale noch bis Montag, den 02.10.2023 beantragen.

Kurz vor Ende der Frist hat mehr als jeder fünfte Berechtigte noch nicht zugegriffen. Koalitionspolitiker bewerten die Maßnahme überwiegend als Erfolg, aus der SPD kommt aber auch Kritik an dem Verfahren.

Wenige Tage vor Ablauf der Frist haben rund 2,8 Millionen Studierende in Deutschland einen erfolgreichen Antrag zum Erhalt der Energiepreispauschale gestellt. Das teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf Anfrage unserer Redaktion mit. Wie eine Sprecherin des Ministeriums erklärte, entspreche dies einem Anteil von 78,6 Prozent der Berechtigten. Zum Vergleich: Anfang September hatte das Ministerium etwas mehr als 2,73 Millionen Anträge gezählt, was knapp 77 Prozent der Berechtigten entsprach. Damit dürfte es nach Schätzungen der Bundesregierung noch rund 700.000 Studierende und (Berufs-)Fachschüler geben, die die Unterstützungsleistung in Höhe von 200 Euro bislang nicht abgerufen haben.

Koalitionspolitiker zeigen sich mit der vorläufigen Bilanz zufrieden. Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Ria Schröder, wertete die Energiepreispauschale sogar als vollen Erfolg. „Inflation und hohe Energiepreise wurden dadurch abgemildert und das vollständig digitale Antragsverfahren ist ein Meilenstein“, sagte Schröder unserer Redaktion. Vom Antrag bis zur Bewilligung seien „durchschnittlich nur zwei Minuten“ vergangen – ein Positivbeispiel für Digitalisierung in der Verwaltung, bilanzierte die Politikerin.

Zugleich äußerte die Politik aber auch kritisch. „Dass nun jeder fünfte Studierende keinen Antrag gestellt hat, mag unterschiedliche Gründe haben, zeigt aber, dass wir für die Zukunft automatische Verfahren und zielgruppenorientierte Kommunikation brauchen, um wirklich allen Betroffenen zu ihrem Rechtsanspruch zu verhelfen“, sagte er. Seiner Meinung nach sei die Bundesregierung gut damit beraten, „das Verfahren und vor allem den langen Zeitraum bis zur Erstellung des Online-Tools kritisch zu reflektieren und für die Zukunft abzustellen.“